Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Bereich lassen wir andere Heilberufler zu Wort kommen. Viele Ihrer Kolleginnen und Kollegen sind bestrebt, Lösungen zu finden, die Ihnen den Praxisalltag erleichtern sollen. Im folgendem Gast-Beitrag bedanken wir uns herzlich bei Frau Désirée Meuthen, die Ihnen wertvolle Tipps zum Einsatz neuer Medien gibt.
Social Media für Heilberufler:
5 Tipps, wie Sie Facebook, YouTube & Co. als Werbeplattform für sich nutzen
Die Anzahl der Nutzer von Facebook, YouTube, Instagram und Snapchat steigt rasant. Aber auch immer mehr Unternehmen, Organisationen und Berufsgruppen entdecken Social Media als Werbeplattform für sich. Die Gründe dafür scheinen offensichtlich: Noch nie war es so einfach, bestimmte Zielgruppen passgenau zu adressieren. Auch für Heilberufler bietet sich hier also ein großes Potenzial. In diesem Artikel verraten wir Ihnen daher 5 wichtige Tipps, wie Sie soziale Netzwerke für Heilberufler effektiv nutzen und welche Fehler Sie dabei vermeiden sollten.
Tipp 1:
Orientieren Sie sich an berufsethischen Richtlinien.
Immer wieder kommt die Frage auf, ob man als Heilberufler soziale Netzwerke überhaupt nutzen darf. Generell lautet die Antwort darauf erst einmal „ja“. Allerdings gibt es nach jetzigem Stand keine verbindlichen Regeln, was für bestimmte Berufsgruppen erlaubt ist und was nicht. Orientieren sollte man sich daher an den Richtlinien des jeweiligen sozialen Netzwerkes und den entsprechenden berufsethischen Richtlinien.
Wenn Sie auf Facebook oder YouTube ganz allgemein Inhalte veröffentlichen, in denen Sie neutral ein spezifisches Thema aufgreifen oder Tipps zu einem bestimmten Sachverhalt geben, machen Sie damit nichts falsch. Eine Beratung sollte über die sozialen Netzwerke natürlich nicht erfolgen – genauso wenig wie Verletzungen des Datenschutzes.
Tipp 2:
Planen Sie Ihre Social Media Aktivitäten.
Soziale Netzwerke nutzt man, wenn man es gut machen möchte, nicht einfach so zwischendurch. Eine gute Planung ist wichtig, weil Sie sonst möglicherweise Zeit und Ressourcen verschwenden. Bevor Sie also mit Ihren Social Media Aktivitäten starten, sollten Sie zunächst 2 wichtige Fragen beantworten können:
Welche Zielgruppe will ich erreichen?
Was will ich bei dieser Zielgruppe erreichen?
Von diesen beiden Fragen hängt nämlich Ihre individuelle Social Media Planung ab. Ihre eigene Zielgruppe werden Sie selber sicherlich am besten kennen. Unabhängig von dieser können soziale Netzwerke für Heilberufler unter anderem mit folgenden Zielen genutzt werden:
Erhöhung der eigenen Reichweite
Aufbau der eigenen Marke
Vermarktung der eigenen Dienstleistungen / Angebote
Bewerbung der eigenen Webseiten
Vernetzung mit anderen Heilberuflern
Sinnvoll für alle diese Zielsetzungen ist bei Facebook eine eigene Seite (nicht zu verwechseln mit einem Privatprofil). Diese kann unter https://de-de.facebook.com/pages/create angelegt werden. Bei YouTube kann ein eigener Kanal erstellt werden. Beides ist kostenlos.
Tipp 3:
Stellen Sie wertvolle Inhalte bereit.
Egal, mit welchem Zweck Sie welches Netzwerk nutzen – Ihre Social Media Aktivitäten werden nur dann erfolgreich sein, wenn Sie Inhalte veröffentlichen, die für Ihre Zielgruppe einen bestimmten Wert haben. Dies können zum Beispiel eigene Videos, Artikel, Grafiken, Podcasts oder Fotos sein, aber auch Verlinkungen auf Inhalte von anderen, wenn diese zu Ihrem Thema und Ihrer Adressaten passen.
Fragen Sie sich immer, was für Ihre Zielgruppe von Wert sein könnte. Wichtig ist, dass Sie hierbei immer von Ihren Adressaten ausgehen und nicht von sich selbst. Das ist ein Fehler, der sehr oft gemacht wird – gerade in Social Media. Grundsätzlich kommen für Inhalte die folgenden 3 Kategorien in Frage:
Nutzen: Auflistungen, Anwendungsbeispiele, Lösungen, Statistiken, Beantworten von Fragen, Tipps oder Strategien
Unterhaltung: Geschichten, Erfahrungen, eigene Gedanken, motivierende Sprüche oder Vorstellung von Persönlichkeiten
Aktuelles: Zeitgeschehen, Diskussionen oder Interviews
Innerhalb Ihrer Inhalte können Sie dann auf Ihre Angebote verweisen, zum Beispiel auf Ihre Webseite oder Dienstleistung.
Tipp 4:
Stellen Sie regelmäßige Inhalte bereit.
Neben der Qualität Ihrer Inhalte kommt es auch auf deren Quantität an. Sie sollten regelmäßig mit Ihrer Zielgruppe interagieren. Deswegen ist auch die eigene Planung so unerlässlich.
Planen Sie mindestens einmal wöchentlich einen Beitrag (optimalerweise öfters) und fassen Sie die anfallenden Arbeitsschritte zusammen. Anstatt sich einmal pro Woche diesem Thema zu widmen, ist es besser, einmal monatlich Ihre Inhalte zu erstellen und dann zum gegebenen Zeitpunkt zu veröffentlichen. Dieses Chunking ist effektiver und erfahrungsgemäß einfacher umzusetzen. Zusätzlich dazu sollten sie pro Tag etwa 5 bis 10 Minuten einplanen, um auf die möglichen Interaktionen Ihrer Zielgruppe zu reagieren.
Sinnvoll ist es, eine monatliche Übersicht über Ihre geplanten Inhalte mit Thema, Medienformat und Veröffentlichungsdatum zu erstellen (hier reicht eine einfache Excel-Tabelle). Agieren Sie nicht willkürlich, sondern betrachten Sie Ihre Social Media Präsenzen als Aushängeschild nach außen, das gepflegt werden muss, wenn Sie sich dafür entscheiden. Keine Präsenz in den sozialen Netzwerken ist immer besser als eine schlecht gepflegte Präsenz.
Tipp 5:
Finden Sie das passende soziale Netzwerk.
Mittlerweile gibt es eine wahre Flut von sozialen Netzwerken und Foren. Sehr beliebt und als Werbeplattform geeignet sind Facebook und YouTube. Dafür sprechen auch die folgenden Fakten: Facebook hat nach jetzigem Stand über 25 Millionen aktive Nutzer alleine in Deutschland. YouTube ist nach Google mittlerweile die größte Suchmaschine weltweit.
Unabhängig davon, dass in beiden Netzwerken die älteren Zielgruppen im Vergleich zu den jüngeren geringer vertreten sind, unterscheiden sich Facebook und YouTube etwas in ihrer Zielgruppenstruktur. YouTube spricht aufgrund seines Video-Formates grundsätzlich immer noch ein jüngeres Publikum an, während Facebook eine heterogenere Nutzerstruktur hat und hier eine Vielfalt von Medienformaten möglich ist. Social Media für Heilberufler dürfte sich daher vorrangig auf Facebook abspielen.
Egal, für welches Netzwerk Sie sich entscheiden: Wichtig ist immer, dass Sie Ihren Inhalten ansprechende Titel geben, damit Sie Aufmerksamkeit und Interesse erzeugen und Ihren Adressaten den Wert Ihrer Beiträge verdeutlichen.
Fazit:
Social Media für Heilberufler kann eine gute und kostenlose Möglichkeit sein, sich selbst und die eigenen Angebote durch passende Inhalte zu bewerben. Natürlich dürfen Aspekte wie Datenschutz, Berufsethik und Zeitaufwand dabei nicht ignoriert werden. Hier muss letztendlich jeder selbst das Für und Wider gegeneinander abwägen. Wer sich aber In einer Welt der zunehmenden Digitalisierung auch nach außen hin positionieren möchte, findet in sozialen Netzwerken ein passendes Medium.
Bild zur Verfügung gestellt von: Désirée Meuthen
Désirée Meuthen ist seit mehreren Jahren als Head of Marketing und Copywriterin im Online Marketing tätig. Sie ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin, hat ihren Bachelor in Psychologie abgeschlossen und macht derzeit berufsbegleitend ihren Master in Psychologie an der FernUniversität Hagen. Neben Job und Studium bildet sie sich regelmäßig zu den Themen Verkaufspsychologie, Werbetexten und Neuromarketing weiter.
Weitere Informationen unter www.desiree-meuthen.de.